Werdegang der Firma

1856 Eduard Schmidt gründet eine Mechanische Werkstatt zum Bau kleinerer Nähmaschinen und zur Durchführung von Reparaturen.
1858 Rudolf Ley tritt als Schlosser in die Firma ein und ist mit kurzer Unterbrechung dort bis Ende 1867 beschäftigt.
1.1.1868 Rudolf Ley übernimmt die Firma von seinem Arbeitgeber.
1880 Fabrikation von Nähmaschinen. Handel mit Fahrrädern. Konstruktion einer Maschine zur Fertigung von hölzernen Schuhabsätzen. Bau einer größeren Werkstatt.
Beschäftigt werden 2 Gesellen und 3 Lehrlinge.
1885 Erfindung der Schuhpflock-(Holznagel-)Maschine, Marke "Thuringia", geschützt durch in- und ausländische Patente.

 Rudolf.jpg (23647 Byte)  Rudolf Ley bei der Arbeit, 1886
 
1889 Die "Rud. Ley Maschinenfabrik" beschäftigt 30 Arbeiter. Bau der 100. Schuhpflock-Maschine (Gesellenstück von Alfred Ley).
1890 Die Belegschaft steigt auf 75 Mitarbeiter.
1895 Der älteste Sohn, Alfred Ley, tritt nach seinem Studium als Maschinenbau- und Elektroingenieur in die Firma ein und gründet eine elektrotechnische Abteilung. In den Folgejahren werden auch die Söhne Hugo, Robert und Hermann nach ihrer Ausbildung im väterlichen Betrieb tätig.
1896 Lizenz der Stadt Arnstadt zur Abgabe von Strom durch das neue betriebseigene Elektrizitätswerk.

1901

Nach dem Tod von Rudolf Ley führen die 4 Söhne im Angestelltenverhältnis die Firma als Offene Handelsgesellschaft (oHG) weiter. Alfred und Hugo werden von der Mutter als Prokuristen eingesetzt (HR-Eintrag 6.8.1901).

1902 Gemäß HR-Eintrag von 5.6.1902 gelten die 4 Brüder ab 1.5.1902 als Inhaber (Prokuren sind erloschen). Alfred übernimmt die Oberleitung der Fabrik, Hugo die elektrotechnische Abteilung, Robert die Installations- und die Schuhmaschinen-Abteilung und Hermann die kaufmännische Abteilung.
1902 Alfred Ley beginnt die Entwicklung eines Automobils mit wassergekühltem Vierzylinder-Motor.
1903 Verkauf des Elektrizitätswerkes an die Stadt Arnstadt für 210.000 Mark.
1903/1904 Bau einer neuen Fabrik in der Wagnergasse. Sie steht noch. Der Terrazzoboden im Eingangsbereich deutet noch heute stolz auf das Entstehen einer "richtigen" Fabrik.

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1905 Das Automobil, Marke "Loreley", wird als Prototyp vorgestellt.
1906 Beginn der serienmäßigen Automobilproduktion. Die Firma besteht nun aus:
Abteilung I - Maschinen für die Schuhproduktion
Abteilung II - Elektromotoren und Dynamomaschinen
Abteilung III - Loreley-Automobile
 Briefkopf.jpg (36970 Byte) Briefkopf
31.3.1909 Hermann Ley scheidet aus der Firma aus.
1.7.1909 Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft mit Alfred Ley als Alleinvorstand (HR-Eintrag 28.7.1909). Hugo und Robert wechseln in den Aufsichtsrat.
1910/1911 Bau einer speziellen Automobilfabrik am nördlichen Standrand in der St.-Georg-Straße.
Im allgemeinen Sprachgebrauch "in der Ichtershäuser Straße", die parallel verlaufende große Durchgangsstraße und daher bekannter.
1912 Die "Rud. Ley Maschinenfabrik AG" ist mit 1.200 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Arnstadt.
1933 Ende der regulären Automobilproduktion
1935 Verkauf der ehemaligen Automobilfabrik. Konzentrierung aller restlichen Aktivitäten im Betrieb Wagnergasse.
31.10.1945 Sequestrierung der Firma
18.7.1946 Nach entschädigungsloser Enteignung "Landeseigener Betrieb" des Landes Thüringen
23.5.1947 Löschung der Firma im Handelsregister